Hautscreening-Apps: Wie zuverlässig sind sie beim Erkennen von Hautkrebs?

Mensch fotografiert seine Hand mit dem Smartphone

© yuriygolub AdobeStock 413147555

Regelmäßige Vorsorge und Früherkennung bei Hautkrebs ist wichtig, um Vorstufen möglichst früh festzustellen und dementsprechend zu behandeln. Heilungschancen können dadurch verbessert und schwere Komplikationen vermieden werden. In Deutschland haben alle gesetzlich krankenversicherten Personen ab 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung zur Hautkrebs-Früherkennung. Neben der Begutachtung des gesamten Körpers im Rahmen eines Vorsorge-Termins, stehen mittlerweile aber auch schon einige Hautscreening-Apps zur Verfügung. Wie zuverlässig sind diese beim Erkennen von Hautkrebs und wie funktionieren sie?

Die Apps im direkten Vergleich

Hautscreening-Apps funktionieren nach dem Prinzip, dass betroffene Hautveränderungen aus mehreren Perspektiven fotografiert und dann hochgeladen werden – fertig! Die Vorteile sind auf den ersten Blick offensichtlich: Das Prozedere dauert nur ein paar Minuten, ist rund um die Uhr möglich und man erspart sich längere Wartezeiten auf einen persönlichen Termin. Die Stiftung Warentest hat mehrere Apps auf deren Zuverlässigkeit getestet und kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass diese zur Ersteinschätzung nützlich sein können, jedoch schnell an ihre Grenzen gelangen und keinesfalls den Arztbesuch ersetzen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:

  • Arztbasierten Screening-Apps: Diese sind am ehesten mit einem Besuch beim Hautarzt vergleichbar. Die Bilder von den fotografierten Hautstellen werden beim Hochladen in die App an ein Ärzteteam übermittelt, die ihre Einschätzung in einem Zeitrahmen von bis zu zwei Tagen liefern - pro Hautstelle bezahlt man in etwa 25 Euro.
  • Algorithmus basierten Screening-Apps: Hier trifft das Ergebnis innerhalb weniger Minuten ein. Die Bilder werden, wie der Name sagt, von einem Algorithmus abgeglichen, also von einer Künstlichen Intelligenz (KI) identifiziert. Im direkten Vergleich ist dies die günstigere Variante, da man für die Beurteilung im Schnitt nur sieben Euro bezahlt. Hier werden jedoch keine individuellen Einschätzungen, sondern eine Liste möglicher Befunde übermittelt.


Fazit und Empfehlungen

Laut Stiftung Warentest stellen Hautscreening-Apps ein gutes Instrument zur schnellen Ersteinschätzung dar, eignen sich jedoch nicht als diagnostisches Tool bzw. als Arzt-Ersatz, da sie nicht zu 100 Prozent verlässlich sind und in etwa jeden siebten Hautkrebs nicht erkennen konnten. Letztendlich stößt man hier recht schnell an die technologischen Grenzen, da Algorithmen sich immer nur so gut mit jenen Bilddatenbanken abgleichen können, mit denen sie beim maschinellen Lernen gefüttert wurden. Dies bedeutet, Fehler oder Unvollständigkeit können nicht ausgeschlossen werden. Sind die Screening-Apps hingegen mit echten Hautärzten verbunden, werden die eingesendeten Hautveränderungen insgesamt gut eingeschätzt und man erhält zusätzlich auch noch eine Behandlungsempfehlung.

Wer eine verdächtige Hautstelle zuverlässig abklären lassen möchte, ist also direkt beim Hautarzt besser aufgehoben – im Rahmen der Vorsorge-Untersuchung werden schließlich der gesamte Körper und nicht nur einzelne Stellen begutachtet.

Bei weiteren Fragen kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke.

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